RCN Lauf 7, BERGISCHER SCHMIED, 28.08.2021
In den vergangenen Wochen wurde auf sämtlichen Ebenen sehr viel darüber diskutiert, ob man in Anbetracht der Flut- bzw. Hochwasserkatastrophe, welche auch die Eifel und somit den Einzugskreis des Nürburgrings hart getroffen hat, zur Normalität zurückkehren und Motorsport- bzw. Rennveranstaltungen durchführen kann oder „darf“.
Für uns war schnell klar, dass wir dies von den Gegebenheiten abhängig machen würden, da dies für uns nur dann eine Option war, wenn die angeschlagene Infrastruktur nicht noch zusätzlich durch uns belastet würde; gleichzeitig muss man aber auch in Betracht ziehen, dass gerade die Menschen rund um den Nürburgring auf Teilnehmer und Zuschauer angewiesen sind und bereits durch die Corona-Pandemie hart getroffen sind. Als dann die RCN-Organisation verkündete, dass der anstehende Lauf keine anderweitig benötigten Ressourcen blockieren würde und man zusätzlich für jeden Teilnehmer einen bestimmten Betrag spenden würde, war unsere Teilnahme auch diesmal gesetzt.
Da unser Lauf am gestrigen Samstag erst für den Nachmittag angesetzt war (es wurden wieder zwei getrennte Läufe durchgeführt, um die Abstände in der Boxengasse T13 besser einhalten zu können), haben wir uns entschlossen, erst Samstagmorgen anzureisen. Die Eifel präsentierte sich dort bereits in typischer Manier und wir waren nach dem Abladen unseres Autos das erste mal komplett durchnässt. An dieser Stelle geht bereits unser großer Dank an alle Marshalls an der Strecke heraus, denn diese haben teilweise bereits seit Morgens 7 Uhr an ihren Posten gestanden und dort den ganzen Tag bis ca. 18 Uhr bei teilweise miesesten Wetterbedingungen ausgeharrt; ohne sie wäre unser Sport dort nicht möglich 👍🏼
Die Abnahme lief wie immer schnell und reibungslos, wodurch wir das Auto schnell im Fahrerlager 1 abstellen konnten. Moment mal, Fahrerlager 1? Genau, das ist unüblich, aber da unser gewohntes Fahrerlager derzeit noch vom THW genutzt wird, sind wir diesmal anders untergebracht gewesen. Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Logistik vor Ort, denn die Entfernung zum Parkplatz D10 und auch zur Boxengasse T13 sorgte dafür, dass man nicht einfach zum Reifenwechsel dort hin konnte. Durch die unbeständigen Wetterverhältnisse hatte die Rennleitung dann beschlossen, allen Teilnehmern in der Startvoraufstellung vor der Boxengasse die Möglichkeit zu geben, nochmals die Reifen zu wechseln. Da wir den Freitag genutzt hatten, unser Auto auf Regen vorzubereiten und auch entsprechende Reifen aufzuziehen, haben wir diese Option nicht genutzt. Als es dann um 15 Uhr mit einiger Verspätung endlich los ging waren wir verblüfft, wie viele Teilnehmer bereits kurz vor dem Start auf Slicks gewechselt hatten, in Runde 1 war dies auch definitiv die richtige Entscheidung. Als es in Runde 2 kurz anfingt leicht zu regnen, hätte die Zeit für unsere Regenreifen kommen können; leider kam es ein wenig anders, denn der Regen war für unsere Abstimmung nie stark genug und es war durchweg eine reine Rutschpartie. Daniel hatte dabei mehrere Quersteher, konnte das Auto aber mit deutlich zu langsamen Rundenzeiten über seinen Stint bringen. In der Runde in die Box wurde dann per Funk kurz abgestimmt, welche Reifenwahl für Detlefs Stint getroffen werden sollte; aufgrund der auf dem Regenradar ersichtlichen möglichen Regenfälle, entschieden wir, auf Regenreifen zu bleiben, um nichts zu riskieren. Dies war leider die nächste falsche Entscheidung, denn der Regen kam nicht und Detlef fuhr seine Runden auf mittlerweile vollkommen abgetrockneter Strecke. Zum Glück hatte Daniel die Reifen während seines Stint an nahezu jeder auch nur minimal nassen Stelle gekühlt und diese auch nicht allzu hart rangenommen, so dass diese bis zum Ziel durchgehalten haben. Unterm Strich steht damit natürlich wieder einmal ein etwas enttäuschendes Ergebnis, aber auch dies gehört zum Motorsport mit dazu; an diesem Tag war die Reifenwahl ein ziemliches Glückspiel, bei dem es eben nicht nur Gewinner geben kann. In Anbetracht der Tatsache, dass einige Wettbewerber noch mehr Pech hatten und die Fahrzeuge auf der Strecke verloren haben, ist der Zieleinlauf wenigstens ein kleiner Trost.
Heute wurden dann bereits die Vorbereitungen für den nächsten Lauf am 02. Oktober getroffen und wir freuen uns schon, dort wieder angreifen zu können.
Unser Dank geht heute dann neben den Marshalls auch an die komplette RCN-Orga und Rennleitung, die trotz schwieriger Umstände die richtigen Entscheidungen getroffen haben und uns allen die Durchführung ermöglicht haben.
Auch unser Team mit Klaus und Brigitte hat in der Box einen guten Job gemacht und wir kommen immer besser in unseren gemeinsamen Arbeitsrhythmus.
